Tarikih unterwegs (32-1)

Sommer/Herbst-Hilfsaktion 2017

Fahrt nach Hola

Die Straße nach Hola ist wie immer eine Katastrophe, aber an manchen Straßenlöchern wird tatsächlich gearbeitet.

Es ist schon eine ganze Zeit stark bewölkt und es sieht nach Regen aus. Es wird immer dunkler und es fängt tatsächlich heftig an zu regnen. Das bedeutet langsamer fahren und auch noch mehr Vorsicht auf der Schotterpiste.

Durch die heftigen Regengüsse wird auch immer so einiges von der Fahrbahnoberfläche fortgespült und es entstehen tiefe Löcher und breite Rillen, die so manchen Achsenschaden hervorrufen können.

Nach zwanzig Minuten ist der heftige Schauer vorüber und die Sonne zwängt sich erneut durch die dichte graue Bewölkung und lässt die Landschaft teilweise in ihrem gleißenden Licht erstrahlen.

Wir haben die letzten 25 Kilometer vor Hola erreicht und von dem plötzlichem Wolkenbruch ist hier auf der staubtrockenen Teerstraße nichts mehr zu sehen. Also war das nur ein lokaler Schauer.

Nach insgesamt dreieinhalb Stunden Fahrt auf der B8 nach Norden erreichen wir sicher Hola und ich begebe mich sofort zu meiner Unterkunft, um mich etwas auszuruhen.

Anschließend fahre ich zu John Duko und wir besprechen die weitere Planung für meinen Aufenthalt in Hola. Das halbe Hähnchen mit Pommes für heute Abend ist schon bestellt und wegen der momentanen Ausgangssperre, darf keiner mehr nach 18 Uhr auf der Straße sein.

Die Terrormiliz Al Shabaab hat vor zwei Wochen bei einem Überfall im Tana Delta 14 Menschen geköpft. Deswegen sind hier alle Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft.


Galole Model- und Mau Mau Memorial Secondary School


Hirimani Secondary School

Weiter geht die Reise nach Bura, um Lydia, Sonia und Sorella zu besuchen. Die Drei lernen auf der Hirimani Secondary School in Bura.

Der Weg dorthin führt über eine Umleitung nach Garissa, denn die B8, die normalerweise auch nach Bura führt ist unmöglich befahrbar und deswegen voll gesperrt. Dieser so genannte Ersatz-Highway ist die alte Tana River Parallelstraße, die die am Fluss liegenden Dörfer miteinander verbindet.

Die bis dahin nicht so oft befahrene Naturstraße wird mittlerweile stark frequentiert, besonders von Motorrädern, Bussen und LKW. Da passiert es auch dann hin und wieder, dass es zu Unfällen mit dem dort lebenden Tieren wie Pavianen, Hyänen, Antilopen oder anderen Wildtieren kommt.

Auf dem Weg nach Bura durchqueren wir Gebiete, in denen in den 60er/70erJahren riesige Bewässerungskanale angelegt wurden, um die Landwirtschaft dort zu fördern. Es gibt sie noch, aber leider ist davon nicht mehr viel übrig geblieben und man erkennt nur noch Fragmente von der damaligen Bewässerungstechnik.

Nach eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir die höhere Bildungsanstalt in Bura.

Die drei Mädchen freuen sich sehr, ihnen geht es gut und Probleme gibt es so weit keine. Sie bekommen ihr Taschengeld und die Briefe von den Förderpaten aus Deutschland und sind einfach glücklich und wir fahren wieder zurück nach Hola.


Salima und Abdallah

Auch Abdallah kann jetzt seine Ausbildung zum Fahrzeugmechaniker weiter fortsetzen, die er aus persönlichen Gründen kurzfristig unterbrechen musste. Die beiden jungen Leute studieren am Hola Youth Polytechnikum.


Emmanuel

Probleme gab es allerdings mit Emanuel, er fühlte sich nicht richtig wohl in der Galole Model Secondary School und seine Leistungen gingen bergab. Angeblich wurde er sogar gemobbt.

Nach Rücksprache mit dem Schulleiter, der Emanuel gerne behalten hätte. haben wir uns dann auch für einen Schulwechsel entschieden, denn wir wollen ja schließlich auch, dass es den Kindern gut geht.

Seine Mutter hat ihn daraufhin von der Schule genommen. Er ist nun in Voi auf der Mwangea Secondary School.


Nzuri Roses Kindergarten


Laza Primary School

Auch die Malerarbeiten an der Laza Primary School sind abgeschlossen und die große Schule erstrahlt in neuem Glanz. Selbst die Toilettenhäuser.


Moses und Jemima

Wir unterhalten uns mit Moses, der ja auch im letzten Jahr seinen Abschluss gemacht hat. Er hält sich momentan mit verschiedenen Aushilfsjobs über Wasser und würde gerne eine Ausbildung zum Baumaschinenführer machen. Leider fehlt es auch hier wie immer an Geld.

Wir können heute noch zur Mau Mau Secondary School fahren. Das fehlende Schulbuch ist eingetroffen und wir können es bei Jemima abliefern.


Nzuri Roses Kindergarten

Insgesamt werden hier zur Zeit 19 Kleinkinder unterrichtet.


Abschied von Hola

Kwa Heri. Auf Wiedersehen.

Roland Ströder


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