Tarikih unterwegs (19)

Herbst-Hilfsaktion 2011

Wir sind pünktlich beim Händler, bei dem wir, wie verabredet die Lebensmittelrationen für Hola abholen wollen.

Leider sind die Säcke noch nicht alle gepackt und so verlieren wir eineinhalb Stunden.

Es ist viertel nach neun und der Schweiß rinnt uns aus allen Poren.

Das Hemd klebt am Körper und gegen 11 Uhr kann unsere Reise dann endlich beginnen.

Beim Lebensmittelhändler

 

Die Teerstraße ab Malindi hat sich nicht viel verändert, außer dass hunderte Schlaglöcher dazu gekommen sind.

 

An der Polizeistation, an der wir sonst unseren Begleitschutz aufnehmen, rät man uns, dass wir zur Kaserne nach Idsowe Hill fahren sollen, um dort zwei der bewaffneten Begleiter abzuholen.

Gesagt, getan.

Jetzt sind wir komplett und können unsere Fahrt fortsetzen.

Begleitschutz ist hier Vorschrift

Die Naturstraße ist dermaßen zerfurcht, dass hier nur Fahrzeuge mit entsprechender Bodenfreiheit durchkommen.

Es war eine gute Entscheidung aufgrund der Witterungs- und Straßenverhältnisse mit einem Allradfahrzeug nach Hola zu fahren.

Die Brücken bei Mnazini und Baomo stehen noch und erstaunlicherweise werden wieder Straßenbauarbeiten in Richtung Hola ausgeführt.

Streckenweise sind schon fertige Teilstücke mit Asphaltdecke vorhanden und wir können den Zeitverlust vom Vormittag etwas aufholen.

Ein richtiger Acker

Plötzlich wie auf Schienen

Nach viereinhalb Stunden rumpeliger und abwechselungsreicher Fahrt erreichen wir endlich Hola.

Der Begleitschutz wird entlassen und wir begeben uns direkt zum Schulpatron John R. Duko.

Nach langwieriger Begrüßung und warmer Cola, wie immer, organisieren wir unsere Unterkünfte, denn der Tag ist kurz und es wird viel zu schnell dunkel.

Unser altes Zimmer

Am nächsten Morgen organisieren wir die Übergabe der Lebensmittelhilfen für die Familien in Laza.

Dabei haben wir besonders darauf geachtet, dass Mütter mit Kleinkindern bevorzugt werden.

Mit außergewöhnlicher Freude in den Gesichtern der Betroffenen werden die Hilfsgüter entgegen genommen und schnell nachhause gebracht.

Anschließend wird ein ausgelassener Freudentanz inszeniert, an dem auch wir aufgefordert werden, teilzunehmen.

Lebensmittelhilfe

 

Pokomo Traditional Dance

Den üblichen Besuch beim Schulleiter und dem Lehrerkollegium haben wir schon hinter uns. Die vielen Briefe der Partnerschule aus Deutschland wurden mit Freude entgegengenommen. Der Eintrag ins Gästebuch darf natürlich nicht fehlen.

Nun geht es direkt zum Lebensmittellager der Schule.

Eine mächtige Eisentür und zwei dicke Vorhängeschlösser sichern diese Vorräte.

George der Verwalter zeigt uns wie mit der Lebensmittelhilfe des World Food Programs umgegangen wird.

Zurzeit befinden sich dort 300 Säcke Bulgur (Reisbruch), 90 Säcke Gelbe Erbsen und 425 Liter Pflanzenöl.

Da fallen unsere 4 Säcke Reis und Erbsen gar nicht auf.

George erklärt, dass pro Mahlzeit für die Kinder 140g Bulgur, 40g Erbsen und 5g Öl gerechnet und verarbeitet werden.

Dieses Menü ist für die Schulkinder die einzige warme Mahlzeit am Tag.

Die Säcke der internationalen Welt  Hunger Hilfe

Erläuterungen des Verwalters

Weiter geht’s zum neuen Wasserhaus.

Einige sagen, dass ist ja ein richtiges Haus zum Wohnen geworden.

Es ist wirklich schön geworden und wegen der vielen Fenster herrscht ein kühler Windzug, der ständig durch beide Räume zieht.

Wir legen die nächsten Bauabschnitte fest.

Geplant sind Anschluss des Wasserhauses an die örtliche Wasserversorgung sowie Leitungen zu allen Toilettenhäusern.

Außerdem sollen große Waschbecken mit mehreren Zapfstellen errichtet werden, an denen die Kinder sich vernünftig die Hände waschen können.

Das Wasserhaus

Wasserhaus Rückseite

Im Rahmen einer Regierungscampagne für Gesundheit und Hygiene an Schulen wurden diese netten informativen Grafiken an die Wände der Toilettenhäuser gemalt.

So können die Kinder bildhaft lernen, wie wichtig der Umgang mit frischem Wasser nach der Benutzung von Toiletten ist.

Der richtige Umgang mit Wasser nach der Toilettenbenutzung

Bei der routinemäßigen Kontrolle am Gebäude können wir nur kleinere, nicht gravierende Mängel entdecken.

Said Wachu der Headmaster verspricht uns, sich um diese Dinge zu kümmern.

 

Kontrollgang
Die angemalten Toilettenhäuser
Impressionen vom großen braunen Fluss

Kwaheri. Bis zum nächsten Mal.

Roland Ströder


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