Tarikih News

04. März 2013. 9:00Uhr

Blutiger Auftakt ...

Zum Auftakt der Wahlen in Kenia wurden erste Angriffe auf Polizisten und andere Ordnungshüter sowie auch auf ein paar Zivilisten gemeldet. Die Angreifer schlugen mit Macheten auf ihre Opfer ein. Von der Nachrichtenagentur Reuters wurden bisher 17 Tote gemeldet.

Die Übergriffe fanden in der Küstenprovinz kurz vor Öffnung der Wahllokale statt. In Chumwani im Kilifi Distrikt griff eine Gruppe Jugendlicher die Ordnungshüter mit Macheten an und tötete dabei zwei Polizisten, einen KWS-Mitarbeiter und zwei Zivilisten. In Mombasa wurde eine Polizeistation angegriffen, dabei wurden vier Polizisten getötet.

Die Angriffe wurden von den Behörden der MRC zugeschrieben, diese separatistische Gruppe hatte im Vorfeld schon angekündizgt, die Wahlen zu boykottieren.

Von 43 Millionen Einwohnern Kenias haben 14,3 Millionen kenianische Bürger jetzt die Wahl einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu bestimmen. Auch können sie für die neuen Gouverneure und Regionalparlamente ihre Kreuze machen.

Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Railo Odinga und Jomo Kenyatta erwartet. Beide stammen nicht nur aus den ältesten Politikerfamilien sondern gehören auch noch den größten rivalisierenden Volkstämmen Kenias an.

Spätestens am 11. März soll das Wahlergebnis bekannt gegeben werden. Bei Nichterreichen der absoluten Mehrheit eines Politikers, soll es am 11. April zu einer Stichwahl kommen.

Insgesamt 23.000 nationale und internationale Wahlbeobachter verfolgen die Wahlen in gesamten Land.

Wir alle hoffen alle, dass diese Wahl einen friedlichen Verlauf vernimmt.

 

Roland Ströder


Nairobi (dpa) - erschienen am 04.03.2013 um 18:29 Uhr

Kurz nach der Schließung der ersten Wahllokale in Kenia hat die Stimmauswertung begonnen. Während noch immer zahlreiche Wähler im Land Schlange standen, um zu den Urnen zu gehen, gab die Wahlkommission in Nairobi am Montagabend erste Ergebnisse bekannt.

Nach Auszählung von 700 000 Stimmen führte Ex-Finanzminister Uhuru Kenyatta mit 57 Prozent der Stimmen. Regierungschef Raila Odinga kam auf 38 Prozent.

Jedoch sind diese Zahlen noch nicht repräsentativ, da bisher vor allem Wahlzettel in Regionen gesichtet wurden, in denen viele Kikuyu leben. Kenyatta gehört selbst dieser Volksgruppe an. Odinga ist hingegen ein Luo. In Kenia bestimmt vor allem die ethnische Zugehörigkeit, für wen die Menschen stimmen.

«Diese Zahlen sagen noch gar nichts und sind unbedeutend», sagte Eliud Owala, der Odingas Wahlkampagne geleitet hatte, der Nachrichtenagentur dpa. «Die wichtigen Gebiete für uns sind Nairobi, Kisii, die Küstenregion und die westlichen Regionen.»

Er lobte die Entscheidung der Wahlkommission, die Wahllokale bis Mitternacht Ortszeit (22 Uhr MEZ) geöffnet zu lassen. Wann ein endgültiges Ergebnis vorliegen wird, war noch unklar.


Nairobi,05.03.2013, 21:00Uhr

Nach ersten Ergebnissen vom Montag wird es voraussichtlich zu einer Stichwahl zwischen Kenyatta und Odinga kommen.

Kenyatta, der Sohn des 1. kenianischen Präsidenten Jomo Kenyatta, und sein Stellvertreter William Ruto werden vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

Sie sollen Auftraggeber der Massaker bei den Wahlen 2007 gewesen sein. Und wenn Kenyatta die Wahl gewinnt, hat Kenia einen Präsidenten, der sich direkt nach den Wahlen in Den Haag vor Gericht verantworten muss.

Roland Ströder

Nairobi, 06.03.2013, 11:30 Uhr

Es ist noch nichts entschieden, sagt auch die unabhängige Wahlkommission in Kenia. Noch längst sind nicht alle Stimmen ausgezählt und alle hoffen weiter auf einen friedlichen Ausgang, um der Welt zu zeigen, dass die Demokratie in Kenia im Vormarsch ist.

Allerdings ist es sehr bedauerlich, dass die elektronischen Geräte aus Kanada und Frankreich, die die Identifizierung der Wähler mit dem Wählerverzeichnis erleichtern sollten, nicht voll einsatzbereit waren. Auch die Technik aus Südafrika funktioniert angeblich nicht richtig.

Ein Sprecher von Safaricom teilte mit, dass der Verwaltungsserver während der Übermittlung der ersten Wahlergebnisse innerhalb von 12 Stunden zwei Mal abgestürzt ist.

In Computerkreisen spricht man von benutzerfreundlichen Systemen, Wahrscheinlich sind die Wahllokale in Kenia für eine solche Technik einfach nicht ausgelegt. Lange Wartezeiten sind hier ganz normal und vorprogrammiert und das kenianische Volk hat dafür ein Lob verdient, weil es sich diesen Strapazen aussetzt.

Wenn Kenia durch diese Wahlen ohne Gewalt, ohne Bedrohungen und ohne randalierende Massenmassen geht, wird dieses ostafrikanische Land gestärkt daraus hervorgehen.

Roland Ströder

NAIROBI, 7. März 2013, 10:30 Uhr

Kenianer erwarten ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.

Uhuru Kenyatta führt gegenüber seinem Rivalen Raila Odinga auch am zweiten Tag nach Auszählung der vorliegenden Stimmen am Mittwoch.

Etwas mehr als 40 Prozent der fast 32.000 Wahllokale haben ihre Ergebnisse mit bisher über 5 Millionen gültigen Stimmen von den 14,4 Millionen registrierten Wählern gemeldet.

Der Unterschied zwischen Kenyatta mit 53 Prozent gegen Odinga mit 42 Prozent könnte deswegen noch leicht aufgeholt werden.

Der friedliche Ablauf der Wahlen kann zur weiteren demokratischen und regionalen Stabilität in Kenia beitragen. Vorausgesetzt, die Kenianer verhalten sich ruhig nach Verkünden der endgültigen Ergebnisse.

Roland Ströder

NAIROBI, 8. März 2013, 9:00 Uhr

Um 7 Uhr nach kenianischer Zeit hatte die unabhängige Wahlkommission 70 Prozent der abgegebenen Stimmen ausgewertet.

Das bisherige Ergebnis sagt aus, dass immer noch Uhuru Kenyatta das Feld anführt.

Heute Morgen um 01.00 Uhr als die Stimmen von 166 Wahlkreisen ausgezählt waren, hatte Herr Kenyatta 3.625.063 Stimmen und 3.406.647 hatten Herrn Odinga gewählt.

Gerade wird berichtet, dass um 9:25 Uhr Kenyatta schon 4,787,334 Stimmen hatte und Odinga bei 4,167,054 liegt und das bei 217 von 291 ausgewerteten Wahlkreisen.

Es gilt weiter zu hoffen, dass die Kenianer friedlich bleiben und jedes Ergebnis, wie es auch ausfällt, annehmen.

Es gibt schon Stimmen aus dem Volk mit der Aussage: "Egal wer gewinnt, Hauptsache wir haben Frieden".

Roland Ströder

NAIROBI, 9. März 2013, 0:30 Uhr

Wegen verspäteter Auszählung sollen die endgültigen Ergebnisse erst am Samstag bekannt gegeben.

"Das soll dann etwa gegen 9 Uhr morgens geschehen", teilte Yusuf Nzibo von der unabhängigen Wahlkommission in einer Konferenz den Journalisten mit. "Wir wollen sicher gehen, dass unsere Zahlen richtig sind und bitten Sie noch weiterhin um Geduld".

Roland Ströder


Nairobi, 9. März 2013, 9.00 Uhr

By WAMBUI NDONGA

Uhuru Muigai Kenyatta ist der gewählte und neue Präsident Kenia’s. Er schlägt seinen Erzrivalen Raila Amollo Odinga nach einem heißem Wahlkampf.Kenias neuer und vierter Präsident hat die Hürde mit nur wenigen Zentimetern Vorsprung von 50,03% genommen.

Die offiziellen Ergebnisse, die von der IEBC (Unabhängige Wahl- und Grenzkommission) verkündet wurden, zeigen das Kenyatta mit 50.03 Prozent der Stimmen Kenias neuer Führer wird, nachdem vor 50 Jahren sein Vater und Freiheitskämpfer Gründer und erster Präsident Kenias wurde.

Der 51-jährige ehemalige stellvertretende Premierminister und einer der reichsten Männer Afrikas, der mit seinem Charisma alle kenischen Klassen ansprechen kann, hat mit 6.173 von insgesamt 12.338 Millionen Stimmen, hat die Hürde nur mit etwas mehr als die erforderlichen 50 Prozent plus erreicht.

Auf seinen Herausforderer Odinga von der CORD Allianz fielen 5.34 Millionen Stimmen, er hat damit nur 43.28% erreicht.

Kenyatta’s 50.07% Prozent, hoben ihn nur knapp auf den vierten Präsidentenposten, den er von Mwai Kibaki übernimmt, den dieser seit zwei Amtszeiten bekleidete.

Eine Pressekonferenz, die Raila Odinga kurz vor Ende der Auszählung einberufen wollte, wurde kurzfristig abgesagt und auf Samstag nach Verkündigung der Ergebnisse verschoben.

Nach offiziellen Angaben des Kenyatta-Kampagnen-Teams wird der Präsident nach Bekanntgabe der Ergebnisse seine Dankesrede halten.

Roland Ströder


Die NATION berichtet am Samstag, 9. März um 09:09Uhr

Präsidentschaftskandidat Raila Odinga hat gesagt, er wird den Sieg seines Herausforderers Uhuru Kenyatta vor Gericht anfechten.

Herr Odinga wies auf Probleme bei der Auszählung der Stimmen hin und forderte seine Anhänger auf, Ruhe zu bewahren, bis Aufklärung vom Obersten Gerichtshof erfolgt.

"Raila hat nicht die Absicht sich vor Gericht ein Gegentor einzufangen, trotzdem wird es eine Herausforderung für ihn sein ", sagte Odinga Berater Salim Lone der „NATION“.

"Das Niveau der Fehler im System macht es sehr schwer zu glauben, dass dies ein glaubwürdiges Ergebnis sei, und wenn Uhuru zum Präsidenten erklärt wird Raila vor Gericht ziehen."

Salim Lone sagte, dass Herr Odinga die Bevölkerung eindringlich bittet, Ruhe zu bewahren und das Urteil des obersten Gerichtshof abzuwarten.

ODM-Generalsekretär Anyang 'Nyong'o sagte der "Südafrika Mail" und dem "Guardian Online", dass die Partei eine Petition beim Obersten Gerichtshof eingereicht hat, weil der Ablauf immer erschreckender wurde und esgibt dafür auch Beweise.

Am Donnerstag forderte die Koalition für Reformen und Demokratie (Cord) ein Ende der Stimmenzählung und stellten seine Integrität in Frage.

Roland Ströder


   

Weitere Stimmen zur Ernennung des neuen Präsidenten in Kenia:

Kenyatta offenbar zum neuen Präsidenten Kenias gewählt
Wahlsieger muss sich dennoch vor IStGH verantworten


AFP - Nach den Wahlen in Kenia ist Vizeregierungschef Uhuru Kenyatta offiziell zum neuen Präsidenten des Landes erklärt worden. Wie die unabhängige Wahlkommission mitteilte, errang Kenyatta 50,07 Prozent der Stimmen und setzte sich damit bereits im ersten Wahlgang um das höchste Staatsamt durch.

Nach den Wahlen in Kenia ist Vizeregierungschef Uhuru Kenyatta offiziell zum neuen Präsidenten des Landes erklärt worden. Wie die unabhängige Wahlkommission mitteilte, errang Kenyatta 50,07 Prozent der Stimmen und setzte sich damit bereits im ersten Wahlgang um das höchste Staatsamt durch. Nach der Wahl vom Montag hatte es tagelange Verzögerungen bei der Auszählung und Vorwürfe von Wahlfälschung gegeben.

Kenyattas schärfster Konkurrent, Ministerpräsident Raila Odinga, kündigte bereits an, er werde seine Niederlage nicht akzeptieren. Odinga werde keine Niederlage einräumen, da die Wahl gefälscht worden sei, erklärte sein Berater Salim Lone vor Veröffentlichung des amtlichen Endergebnisses.

Die Wahl von Kenyatta zum kenianischen Präsidenten hat nach Angaben des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag keine Auswirkung auf das gegen ihn anhängige Verfahren. Für Kenyatta gebe es vor dem Gericht wegen der Vorwürfe zu den Unruhen nach den Wahlen von 2007 keine Immunität, sagte Gerichtssprecher Fadi al-Abdallah der Nachrichtenagentur AFP. Das sei unabhängig davon, ob er Präsident sei oder nicht.

Der Beginn des Verfahrens, in dem Kenyatta Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden, sei auf den 9. Juli festgesetzt worden, fügte der Sprecher hinzu.

Nach der Präsidentschaftswahl im Jahr 2007 hatte es eine Welle der Gewalt gegeben, weil sich zwei Bewerber jeweils zum Sieger erklärt hatten. Bei den ethnisch motivierten Unruhen wurden mehr als tausend Menschen getötet, Hunderttausende wurden in die Flucht getrieben. Kenyatta, einer der reichsten Männer Afrikas, muss sich wegen seiner Rolle bei den Ereignissen von 2007 vor dem IStGH versantworten. Ihm werden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt. AFP


Kölnische Rundschau 09.03.2013

Odinga will vor Gericht - Kenyatta ist neuer Präsident von Kenia

In den Kenyatta-Hochburgen brachen die Menschen in Jubel aus und hüllten sich in Rot - die offizielle Farbe seiner Partei.

Erst war er Vize-Premier jetzt ist er Präsident von Kenia - Uhura Kenyatta bekam 50,7 % der Stimmen und gewann somit knapp die Präsidentschaftswahl. Sein stärkster Kontrahent, Ministerpräsident Raila Odinga, kündigte rechtliche Schritte an.

Nairobi:

(dpa) Der kenianische Vize-Premier Uhuru Kenyatta ist zum vierten Präsidenten des ostafrikanischen Landes gewählt worden. Der 51-Jährige habe die Abstimmung bereits im ersten Wahlgang gewonnen, teilte die nationale Wahlkommission am Samstag mit. Kenyatta erhielt knapp 6,2 Millionen oder 50,07 Prozent der Stimmen und knackte damit die erforderliche 50-Prozent-Hürde nur ganz knapp. Sein schärfster Kontrahent, Ministerpräsident Raila Odinga, kam auf 43,2 Prozent.
Kenia wählt:

Lange Schlangen an den Urnen:

Wähler drängen sich vor einem Wahllokal in Nairobi.
Schon im Morgengrauen haben sich Slumbewohner in Nairobi zur Wahl angestellt.
Knapp 15 Millionen Bürger in Kenia sind zur Wahl aufgerufen.

„Es gibt keinen Sieg ohne Verlierer“, sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Ahmed Isaack Hassan, bei der Verkündigung des Resultats und rief die Bevölkerung auf, das Wahlergebnis friedlich zu akzeptieren. Fast 100 000 Sicherheitsbeamte waren landesweit im Einsatz.

Kenyatta führt bei Wahlen in Kenia:

In den Kenyatta-Hochburgen brachen die Menschen in Jubel aus und hüllten sich in Rot - die offizielle Farbe seiner Partei. Ein Sprecher seiner Jubilee-Koalition erklärte, Kenyatta sei „stolz und geehrt“, dass das kenianische Volk ihm sein Vertrauen ausgesprochen habe.

Allerdings ist der Sohn des Staatsgründers Jomo Kenyatta umstritten:

Er soll nach den Wahlen 2007 zu Gewalt angestiftet haben und ist vom Weltstrafgericht in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

Odinga kündigte rechtliche Schritte an. Er hatte schon vor Tagen von Ungereimtheiten und Fälschungen gesprochen. Nachdem das elektronische Auszählsystem versagt hatte, waren die Stimmzettel per Hand ausgezählt worden. (dpa)


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