Herbst-Hilfsaktion
2008 |
Flug
Nummer LT 2661. Routinemäßig, mit etwas Verspätung,
hebt der große Airbus in Düsseldorf ab.
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Der
Direktflug nach Mombasa beträgt etwa 8 Stunden und 30 Minuten.
Nach
der Landung in Mombasa, morgens um kurz nach 7Uhr, kommen recht
zügig die Gepäckstücke auf das Kofferband. Es ist
stark bewölkt, deswegen sind die Temperaturen hier im Moment
noch nicht so hoch und für uns recht angenehm. |
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Auch
die Einreisekontrolle am Zoll verläuft ohne besonderen Check
meiner 3 großen Taschen sowie meines Handgepäcks und
so bin ich sehr schnell draußen am Ausgang, wo mich Sophie
und Zablon schon erwarten.
So
allmählich frisst die Sonne doch die tief hängenden Wolken
auf und es wird merklich wärmer.
Dennoch
bleiben einige dicke Wolken über uns hängen. Zablon steuert
den Wagen geschickt durch das Verkehrsgewirr von Mombasa und nach
einer halben Stunde sind wir auf der Straße nach Malindi.
Ich bin angenehm überrascht. Hier hat sich wirklich etwas getan.
Die
sonst mit unzähligen Schlaglöchern übersäte
Küstenstraße hat eine neue Asphaltdecke bekommen. Das
bringt unter normalen afrikanischen Verkehrsverhältnissen etwa
eine halbe Stunde Zeitersparnis bis nach Malindi.
Ja
tatsächlich, von den sonst üblichen 2 ½ bis 3 Stunden
treffen wir in Malindi schon nach 2 Stunden Fahrzeit ein. Während
der Fahrt dort hin fallen aus den tiefer hängenden Wolken ein
paar kleinere tropische Regenschauer. Sehr ungewöhnlich zu
dieser Jahreszeit.
Mein
Plan ist, am Montag weiter nach Hola zu fahren und zu unserem WorkCampTeam
zu stoßen. Da erst noch alles organisiert werden muss, nutze
ich das Wochenende zum Ausruhen, Geld zu tauschen und ein Fahrzeug
zu besorgen. Es klappt alles ganz gut. |
Doch
was ist das? Schon wieder Regen, besonders nachts, lang anhaltend.
Heftige Regenschauer prasseln hernieder und setzen die Straßen
unter Wasser. Wenn das so weiter regnet, könnte es echte Probleme
auf dem Weg nach Hola geben. Aber zum Glück ist es noch nicht
Montag.
Nach
dem Regen wärmt die Sonne den Boden auf und es dampft wie in
einer Großküche. Da kann man nur abwarten.
Es
ist Montag. In der Nacht hat es geregnet, die Sonne leistet wieder
Schwerarbeit und löst Wolke für Wolke auf. Nur noch ein
paar graue Fetzen hängen im strahlenden Blau. |
Tanken
und dann geht es los Richtung Hola. Der Liter Diesel kostet hier
jetzt auch schon mehr als 1 Euro.
Ein
kleiner Regenguss erwischt uns, als wir noch auf der Teerstraße
sind. Dann wird es aber trocken und ich hoffe, es bleibt auch so. |
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Wie
immer hält die Strecke eine Reihe von Wildtieren bereit.
Nachfolgend
aufgezählt sehe ich Warzenschweine, Paviane, ein Straußenweibchen,
Perlhühner, viele Dik Diks und eine Kuduantilope mit Kalb.
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Die
Strecke ist auf der gesamten Länge trocken aber von großen
LKW-Rädern stark zerfurcht, trotzdem erreichen wir nach 4 Stunden
das staubige Hola.
Hier
hat allerdings niemand mehr mit meiner heutigen Ankunft gerechnet.
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Der
erste Weg führt mich direkt zur Schule. Dort begegne ich zufällig
Marius, der mir mit guter Laune kurz die Lage schildert.
Der
Rest des WorkCampTeams, den ich dann später treffe, ist stark
im afrikanischen Alltag eingebunden. |
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Die
Farewell Party für unser Team, für mich überraschender
Weise heute von den Lehrern der Laza Primary School organisiert,
soll um 4 Uhr nachmittags beginnen. Da noch etwas Zeit bis dahin
ist, ruhe ich mich aus.
Nach
der offiziellen Begrüßung durch das Schulkomitee und
nach einem Dankesgebet wird das Büffet eröffnet. |
Frauen
aus der Gemeinde haben gekocht und servieren original Pokomo Reis
und Ugali, gekochtes Hühnchen in einer schmackhaften Soße.
Dazu
werden Chapatis gereicht. Abgerundet wird das Ganze dann noch von
Tomatensalat. Jeder bekommt eine Coca Cola, Fanta oder Sprite dazu.
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Nach
dem Essen nutzen die Ehrengäste (Kommunalpolitiker) und die
Offiziellen der Gemeinde Laza und der Schule die Gelegenheit, sich
persönlich bei Tarikih zu bedanken.
Ganz
besonders bei Amelie, Hanna, Jana, Natalia, Nora und Marius für
ihren Einsatz und die geleistete Arbeit an der Schule. |
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Der
Arbeitseinsatz erstreckte sich in erster Linie über Malerarbeiten
an den neuen Klassenräumen sowie den neuen Toilettenhäusern,
die in den letzten 2 Jahren entstandenen sind.
Aber
auch andere handwerkliche Arbeiten, wie Reparieren von Schulbänken
sowie Fassadenbeschriftung wurden erledigt. |
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Mal-
und Zeichenunterricht war ebenfalls Bestandteil des Einsatzes der
Deutschen an der großen Grundschule, an der momentan 962 Kinder
unterrichtet werden. |
Das
Tarikih Team trifft sich abends in der Karumaindo Bar zu einem Abschiedsgetränk,
es bleibt allerdings nicht nur bei einem Drink, denn ein paar unserer
schwarzen Freunde gesellen sich zu uns.
Alle
sind guter Laune, so vergehen die Stunden und bald ist es Mitternacht.
Nun heißt es lala salama, denn die Nacht ist kurz. |
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Am
nächsten Morgen gehen wir zur Besprechung mit der Schulleiterin.
Hier erörtern wir Probleme und gehen die weitere Planung durch.
Im
Rahmen der Gebäudeinspektion zeigt uns Jana die vom WorkCampTeam
ausgeführten Arbeiten. |
Nach
der Besichtigung montieren wir noch das Schild des Theodor-Heuss-Gymnasiums
aus Essen-Kettwig an den neunten Klassenraum.
Die
Finanzierung wurde allein durch die Sammelaktionen und dem persönlichen
Einsatz der Abiturienten aus 2007 ermöglicht und so haben wir
diesen Schulraum „THG“ genannt. |
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Die
Zeit vergeht hier wie immer rasend schnell und man möchte doch
noch so viel erledigen und schon ist es wieder dunkel.
Da
das WorkCamp von unserer Seite offiziell beendet ist, kann ich mich
jetzt um den Bau des nächsten Klassenzimmers kümmern.
John Duko und ich besprechen die Einzelheiten und bestellen das
Baumaterial.
Sobald
die Baustoffe da sind, werden die Handwerker mit Klassenraum Nummer
11 beginnen und wenn alles normal verläuft, wird der Raum in
6 bis 8 Wochen fertig sein. Damit sind wir wieder ein gutes Stück
vorangekommen. Danke
an alle, die uns dabei unterstützt haben.
Heute
ist Abreisetag, das heißt Abschied nehmen. Abschied von Hola,
von der Laza Primary School, Abschied von den Kindern, den Lehrern,
Abschied von "unseren Familien", mit denen wir viele Wochen
unter einem Dach gelebt haben.
Abschied
auch von den Freunden, die uns während dieser Zeit treu und
hilfreich begleitet haben. Wer weiß, vielleicht ist es ja
kein Abschied für immer. |
Mit
etwas Verzögerung, aber darüber berichten wir an anderer
Stelle, erreichen wir unseren Treffpunkt an der Hauptstraße
in Hola und nach und nach nimmt jeder seinen Platz im Minibus ein.
Das
WorkCamp ist nun vorüber und die Fahrt in ein anderes Kenia,
in das Kenia, wie man es aus dem Reiskatalog kennt, kann beginnen.
Heia Safar! |
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An
dieser Stelle möchte ich dem WorkCampTeam, für den persönlichen
Einsatz und für die geleistete Arbeit ein ganz herzliches Dankeschön
sagen.
(vlnr)
Hanna, Jana, Amelie, Marius, Nora und Natalia, Ihr habt nicht nur
enormes geleistet, sondern auch gezeigt, dass man als Team eine
ganze Menge bewegen kann. Asante sana. |
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Nordseite
der Laza Primary School im September 2008 |